Beratungssystem zum Thema "Instruktionsdesign"

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Navigationshilfen

Die für hypermediale Lehr-/Lernsysteme typische, freie Navigation durch den sogenannten Wissensraum bringt auch Probleme bzw. Nachteile mit sich, beispielsweise den „Cognitive Overhead“ sowie Schwierigkeiten der „Disorientation“.

Der Cognitive Overhead beschreibt die psychische bzw. mentale Zusatzbelastung beim Lernenden, die sich zum einen durch die ungewohnte Informationsaufnahme, zum anderen durch ein Überangebot von Navigationsmöglichkeiten und anwählbaren Funktionen ergibt. Da in Hypermediasystemen der Inhalt auf verschiedene Knoten verteilt wird, muss der Benutzer, Im Gegensatz zum Lesen eines Buches, den Fluss der ihm präsentierten Argumente aktiv rekonstruieren. Die Aufteilung der Inhalte auf unterschiedliche Seiten in einem Hypermediasystem spielt eine entscheidende Rolle für die spätere Informationsaufnahme. Der Autor eines solchen Systems muss, neben technischem Wissen, auch über Kenntnisse und Übung der Strukturierung und Aufteilung von komplexen Sachverhalten auf viele relativ kleine Informationsblöcke verfügen.

Eine weitere Ursache für den Cognitive Overhead liegt in der oft großen Anzahl von Handlungsalternativen. Zu umfangreiche Auswahlmöglichkeiten können den Lernenden verunsichern und einen hohen Entscheidungsdruck beim Benutzer erzeugen. Neuere Ansätze der Bildschirmgestaltung gehen von einer stärkeren Konzentration des Knotenlayouts auf dei eigentliche Lehrinformation us. Die Anzeigen der Interaktionsmöglichkeiten soll zugunsten der Lehrinformation in den Hintergrund treten. So sollten Funktionsbereiche, wie z. B. Buttonleisten, kleine gehalten und farblich zurückhaltend dargestellt werden. Die Anzahl der direkt anwählbaren Funktionen ist auf ein Minimum zu reduzieren, z. B. über die Möglichkeit, zusätzlich benötigte Aktionsbereiche ein- bzw. ausblenden zu können. Auch die Anzahl der durch das Lernsystem geöffneten Bildschirmfenster sollte möglichst gering gehalten werden.

Der Ausdruck der Disorientation, auch oft „lost in hyperspace“ genannt, beschreibt die Gefahr, dass ein Benutzer bei der Navigation in einem Hypermediasystem die Orientierung verliert und nicht mehr weiß, wo er sich im Programm befindet oder wie er an einem, ihm bekannten Ausgangspunkt zurückkehren kann. Das Hypertextprinzip bietet dem Lernenden große Freiheitsgrade bei der Navigation. Schon nach wenigen Hypertextsprüngen können Orientierungsprobleme auftreten. Insbesondere bei der Konzeption und Entwicklung umfangreicher Lehr-/Lernsysteme mit einer großen Anzahl von Informationsknoten müssen daher spezielle Navigationshilfen berücksichtigt werden. Als derartige Navigationshilfen können angebotene Metainformationen dienen, weiterhin auch Historienlisten, grafische Übersichten oder sogenannte „Fisheye Views“.

(Vgl. Pohl, 1999, S. 142 ff.)

 
 
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