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Die "Mutter aller ID-Theorien" (1)
Diese ID-Theorie beschreibt Instruktionsdesign nach Gagné,
Briggs & Wagner.
Das wichtigste Grundprinzip ist hier die Sicherung der Lernvoraussetzung
für die jeweils folgenden Lehrinhalte. Von einem bestimmten Lehrziel
aus rückwärts gehend, lässt sich eine hierarchische Struktur
von Lernvoraussetzungen konstruieren, wobei jede noch nicht beherrschte
Lernvoraussetzung ihrerseits ein Lehrziel darstellt, das zwingend vor
dem übergeordneten Lehrziel vermittelt werden muss (Lehrzielhierarchie).
Zu Beginn jeder Planung und Entwicklung von Instruktion
müssen die zu vermittelnden Fähigkeiten anhand der folgenden
Kategorien analysiert werden, da die Art der empfohlenen Vorgehensweise
(Lehrschritte) je nach Kategorie variiert.
Kategorien:
- sprachlich repräsentiertes Wissen
Es gilt dann als angeeignet, wenn es schriftlich oder mündlich
aus dem Gedächtnis wiedergegeben werden kann. Dieses Wissen umfasst
sowohl das Faktenwissen als auch begriffliches Zusammenhangswissen.
- kognitive Fähigkeiten
Hier gibt es fünf Unterkategorien: Unterscheidungsfähigkeit,
anschauliche Begriffe / Konzepte, abstrakte Begriffe / Konzepte, Regeln,
Regeln höherer Ordnung (Problemlösung).
- kognitive Strategien
Kognitive Strategien sind angeeignet, wenn die Lernenden Methoden entwickelt
haben, um die Effektivität und Effizienz ihrer eigenen Denk- und
Lernprozesse zu verbessern, wenn sie selbständig lernen können
und wenn sie realistische Probleme formulieren und lösen können.
- Einstellungen
Einstellungen sind komplexe mentale Zustände, welche die persönlichen
Handlungsentscheidungen gegenüber Menschen, Dingen und Ereignissen
beeinflussen.
- motorische Fähigkeiten
Sie sind entwickelt, wenn die Lernenden eine praktische Aufgabe unter
Benutzung von Geräten und Materialien routinemäßig erfüllen
können.
(vgl. Niegemann. 2001. S. 25 f.)
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