Piktogramme - Empfehlungen

Piktogramme (2)

Benutzbarkeit von Piktogrammen

Es wurde in vielen Untersuchungen festgestellt, dass auf Piktogramme schneller und mit geringerer Fehlerquote reagiert wird als auf Wörter mit dem gleichen Inhalt.
Piktogramme können schneller einer Kategorie zugeordnet werden als die Namen der Objekte. Generell werden Bilder besser erinnert (im Sinne des Wiedererkennens) als informatorisch äquivalente Sätze.
Für bis zu zehn Piktogramme wird das Wiedererkennen ihrer Referenzobjekte oder ihrer Bedeutungen sehr schnell gelernt. Form, Farbe, Position eines Piktogramms werden unabhängig voneinander erinnert, die Form wird aber besser erinnert als die Farbe.
Piktogramme, die zusätzlich den Namen ihres Referenzobjektes enthalten, werden als wesentlich suggestiver beurteilt als solche ohne Namen. Piktogramme sind als Menüoptionen unter bestimmten Bedingungen geeigneter als Namen.

Möglichkeiten und Grenzen der Repräsentationsfunktion von Piktogrammen

Piktogramme eignen sich gut für die Darstellung von Analogien. Durch die Variation verschiedener Bildmerkmale von Piktogrammen - z.B. globale Umrissform, Art der Umrandung, Art und Anzahl der Bildelemente - können Unterschiede zwischen den Referenzobjekten der Piktogramme gut erkennbar dargestellt werden. Gemeinsame Merkmale verschiedener Objekte oder Funktionen können durch gemeinsame Bildmerkmale der Piktogramme deutlich gemacht werden, z.B. nach dem Gesetz der Ähnlichkeit gruppiert.

Aber nicht alle Objekte und Funktionen können suggestiv durch ein Piktogramm repräsentiert werden. Deshalb kann es notwendig werden, neben abbildenden (und damit suggestiven) Piktogrammen auch symbolische Piktogramme und Namen zu verwenden.

Komplexe Aussagen (insbesondere über abstrakte Sachverhalte) können in der Regel nicht durch ein oder mehrere Piktogramme repräsentiert werden, sondern nur in der Umgangssprache oder in einer formalen Sprache.

(vgl. Wandmacher. 1993. S. 386 ff.)