Beratungssystem zum Thema "Instruktionsdesign"

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Bilder - Funktionen

 

Bilder (2)

Formen der Visualisierung

Bei Bildern unterscheidet man Abbildungen, logische Bilder und Analogiebilder.

  • Abbildungen sind bildhafte Darstellungen, die eine relativ hohe Übereinstimmung mit dem real existierenden Objekt haben (Fotos, Zeichnungen usw.). Sie dienen der Anschauung und als Ersatz für die Realitätserfahrung.
  • Logische Bilder sind schematische Darstellungen meist komplexer Strukturen (Diagramme, Notationen). Sie reduzieren Bereiche der realen Welt auf ihre wesentlichen Elemente und Beziehungen.
  • Analogiebilder präsentieren nicht direkt wahrnehmbare Prozesse oder Sachverhalte durch vergleichende bzw. analogiehafte Darbietungen. Hierbei muss der Lernende über geeignetes Vorwissen, die Motivation und eine bestimmte Bildlesefähigkeit verfügen, um die Bildinformation richtig verarbeiten und verstehen zu können.

Abbilder als visualisierte Argumente

In Bildern werden verschiedene Codes definiert.

  • Die Darstellungscodes sollen dem Betrachter helfen, den abgebildeten Gegenstand im Bild zu erkennen. Typische Darstellungscodes sind Schattierung, Perspektive und Lokalfarbe.
  • Steuerungscodes sollen dem Betrachter helfen, das Bildangebot optimal zu verarbeiten. Sie versuchen, z.B. den Blickverlauf zu steuern, Bilddetails hervorzuheben und kognitive Operationen anzuregen. Typische Steuerungscodes sind Pfeile, Größenverzerrungen, Umrandungen, Signalfarben usw.

Der Informationsgehalt von Abbildern in Lernsituationen wird immer wieder von den Rezipienten unterschätzt:
Sie erfassen mit einem Blick das Bildthema und glauben vorschnell, damit auch schon das visuelle Argument extrahiert zu haben. Diese Gefahr scheint bei Bildschirmmedien besonders groß zu sein, weil diese mit Unterhaltungserwartungen verknüpft sind.

Komplexitätsgrad und Realitätsnähe

Untersuchungen haben ergeben, dass die Faktoren "Komplexitätsgrad" und "Realitätsnähe" unterschiedlichen Einfluß auf Lernleistung haben. Die "Effektivität" der Bilder ist weiterhin von verschiedenen anderen Rahmenbedingungen abhängig, z.B. von der Lernzeit.

Bilder, die auf die wichtigsten Komponenten reduziert wurden und diese schematisch darstellten, wiesen die höchste Effektivität bei begrenzter Lernzeit auf. Komplexere Abbildungen (z.B. Fotos), die realitätsnäher und damit detaillierter waren, konnten von den Lernenden dann besonders gut genutzt werden, wenn diese die Ansichtszeit selbst bestimmen konnten.
Das Ausmaß, in dem die komplexeren und realitätsnäheren Darstellungen von den Lernenden genutzt werden konnten, hing nicht nur von der Darstellungsform, sondern auch von den individuell unterschiedlichen Fähigkeiten der Lernenden ab, mit diesem Visualisierungsmaterial umgehen zu können.

Die optimale Gestaltung von Bildern hängt somit auch von der "visual literacy", der Fähigkeit, Illustrationen effektiv zu nutzen und dem Vorwissen ab der Lernenden ab. Einfach erscheinende Bilder - mit geringem Komplexitätsgrad - werden von Lernenden generell nur oberflächlich betrachtet.

(vgl. Lewalter. 1997. S. 19, 22; Pohl. 1999. S. 122.; Weidenmann. 1997. S. 112)

 
 
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