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Typografische Gestaltung
Bei der Gestaltung von Navigationsinstrumenten dient
Schrift zum einen der Funktionsbenennung von Schaltflächen und zum
anderen der Benennung der Unterkapitel innerhalb von Menüleisten.
Bei der Auswahl einer Schriftart für den Navigationsbereich
hat gute Lesbarkeit absolute Priorität. Typografie hat jedoch neben
der kommunikativen, zweckmäßigen auch eine ästhetischen
Dimension. Sie muss sich in das beabsichtigte Gesamtbild einer Anwendung
einfügen und darf nicht als gestalterischer Fremdkörper wirken.
Um auf einem Computermonitor gute Lesbarkeit von Schrift
zu gewähren, muss typografische Gestaltung einiges beachten:
- Verwendung einer ausreichenden Schriftgröße
Die übliche Auflösung von 72 dpi (dots per inch) bedingt eine
schlechte Darstellungsqualität von Schrift auf Computermonitoren.
Schriften unter 10 Punkt sind so grob aufgelöst, dass sie kaum
lesbar sind. Daher wird für Lesetexte eine Schriftgröße
von zwölf bis vierzehn Punkt und für Überschriften von
18 bis 24 Punkt empfohlen.
- Verwendung fetter Schriftschnitte
Monitore sind aktive Lichtquellen. Das führt dazu, dass helle Flächen
stärker leuchten als dunkle. Im Fall von schwarzer Schrift auf
weißem Grund werden Teile der dunklen Schrift überstrahlt.
Die Schrift erscheint dünner als sie eigentlich ist. Durch Verwendung
dicker Strichstärken der Schrift lässt sich dieser Effekt
abschwächen. Je fetter der Schriftschnitt ist, desto größer
sollte die Laufweite gestaltet sein. Soll Schrift mit dünnen Strichstärken
verwendet werden, so eignet sich eher der Einsatz heller Typografie
auf dunklem Grund.
- Verwendung serifenloser Schriften (Groteskschriften)
Serifen besitzen bestimmte Winkel, die bei der Monitordarstellung pixelartige
Stufungen erzeugen. Buchstaben in Groteskschriften hingegen entsprechen
besser dem quadratischen Raster des Bildschirmaufbaus und bilden keine
Stufen.
- Verwendung geglätteter Schriften
Übliche Computermonitore mit 72-dpi-Auflösung stellen Rundungen
und Schrägen von Schriften stark gestuft dar. Beim Vorgang des
Glättens einer Schrift werden durch einen Algorithmus an starken
Stufungen durch Interpolation farbliche Zwischenwerte eingerechnet.
Das Ergebnis ist ein Text, der scheinbar glatte Konturen hat.
- Gestaltung einer guten Figur-Grund-Beziehung
Bei sehr hohen Helligkeits- und Farbkontrasten wirkt das Bildschirmflimmern
für das Auge ermüdend. Dabei sollte daher auf starke Farbkontraste,
starke Bunt-Unbunt-Kontraste und Schwarz-Weiß-Kontrast verzichtet
werden.
(Vgl. Bürgel/Neumann, 2001, S. 109 ff.)
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