Beratungssystem zum Thema "Instruktionsdesign"

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Gesprochene Texte
 
   
   

 

 

Texte (10)

Gesprochene Texte

Die Prozesse beim Hören und Lesen von Texten sind ähnlich.
Allerdings ist unmittelbar nach dem Lesen schwieriger Texte die Behaltensleistung besser als nach dem Hören.
Das kommt daher, dass die Verarbeitung beim Hören fremdgesteuert ist, die kognitive Verarbeitung muss dem Informationsstrom angepasst werden. Außerdem ist die Ablenkung beim Hören größer.
Beim Hören eines Textes laufen mehr Schlussfolgerungen (Inferenzen) ab als beim Lesen eines Textes. Von daher sollten mündliche Texte einfacher formuliert sein als Schrifttexte, d.h. kurze Sätze, übersichtliche Satzkonstruktionen, klare Bezüge zwischen den Sätzen - lokale Kohärenz.
Inhaltliche Orientierungsmarken sind von großer Bedeutung für das Verstehen mündlicher Texte.
Die Betextung von visuellem Material sollte sich grundsätzlich an der Alltagssprache und nicht an der Schriftsprache orientieren.

Beim Sprechstil ist zu beachten, dass der Tonhöhenverlauf bei der syntaktischen Verarbeitung hilft. Durch Betonungen können bestimmte Konzepte aus dem Sprechfluss hervorgehoben, Akzentuierungen kommuniziert werden. Es ist generell ein mittleres Sprechtempo vorzulegen. Pausen gliedern den Sprechfluss und heben bestimmte Satzteile hervor.

Was sind nun geeignete Lehrinhalte für auditive und visuelle Texte?
Zunächst ist es unerheblich, ob ein Sachverhalt als auditiver oder visueller Text dargestellt wird.
Auditive Informationsdarbietung ist immer dann einer schriftlichen vorzuziehen, wenn der Lerngegenstadt selbst auditiv ist, z.B. bei einer Fremdsprache.
Durch den Wechsel von visuellem zu auditivem Text kann die Aufmerksamkeit der Lernenden auf den so dargestellten Lehrinhalt gelenkt werden.
Auditive Information ist bei einer längeren Darbietung schwerer zu verstehen. Sie sollte also nicht an längeren Passagen eingesetzt werden.
Aber acuh ein Wechsel zwischen visueller und bimodaler Darstellung bietet sich an.
Auditive und visuelle Texte können nach dem Instruktionsdesign kombiniert werden. Lernende sollten klar unterscheiden können, welche Informationen des Lehrstoffs besonders bedeutungsvoll sind (Isolationsregel).

Aus Erfahrungen vom Einsatz auditiver und visueller Texte in Lernsoftware ist zu sagen, dass eine bimodale Darstellung der Lehrinhalte die Lernleistungen im Abschlusstest unterstützen konnte.
Die Konsequenz für die Gestaltung einer Lernsoftware ist, dass eine längere Darstellung komplexer Sachverhalte nicht ausschließlich auditiv erfolgen sollte, da durch die Flüchtigkeit einer auditiven Darstellung eher eine kognitive Überlastung des Lernenden eintreten kann. Die Verstehensprozesse werden erschwert, von daher ist die bimodale Präsentation vorzuziehen.

Generell sollten Lernende die Art der medialen Darstellung selbst wählen können.

Weitere Informationen finden Sie auch unter "Audio".

(vgl. Ballstaedt. 1997. S. 93 ff.; Paechter. 1996. S. 81 ff.)

 
 
 
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