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Texte - Maßnahmen der Textbearbeitung (2)

 

Texte (2)

Maßnahmen der Textbearbeitung (1)

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Texte so zu bearbeiten, dass sie "lernoptimal" sind.

Wichtig ist, dass typografische Merkmale die Lesbarkeit usw. eines Textes beeinflussen.
Die wichtigsten Merkmale sind dabei

  • die Wahl von Schrift und Schriftgrad (Schriftgröße),
  • die Verwendung von Großbuchstaben und Kapitälchen, Auszeichnungen (fett, petit, kursiv, normal),
  • Schriftmischungen (unterschiedliche Schriften im gleichen Text),
  • Buchstaben- und Wortabstände, Zeilenabstand, Zeilenlänge,
  • Kontrast (Papierfarbe, Buchstabenfarbe)
  • Seitenaufteilung

Hinsichtlich Klarheit, Strukturiertheit, Satzbau und der didaktischen Aspekte ändert sich nichts Wesentliches, wenn Texte auf einem Bildschirm dargeboten werden. Lange Texte sind am Bildschirm anstrengend und mühsam, bei längeren Texten sollte die Möglichkeit angeboten und empfohlen werden, diese auszudrucken.

Beim Text selber unterscheidet man verschiedene Merkmale.

  • Zum einen die inhaltlich-organisatorischen Merkmale. Sie betreffen die Gestaltung des Textes, die die Konstruktion von kohärentem Wissen erleichtert.
  • Sprachlich-stilistische Merkmale sind Formulierungen, die den sprachlichen Verarbeitungsaufwand möglichst gering halten.
  • Stimulierend-motivierende Merkmale beinhalten geistige Anregungen für eine vertiefende und vernetzende Verarbeitung.
  • Zu den mikro- und makrotypografischen Merkmale gehört die visuelle Darbietung von Schrift und Text.

Wichtig für die Textbearbeitung ist das Vergegenwärtigen der Lehr-Lern-Ziele.
Hierbei kann man drei Bereiche unterscheiden.

  • Die kognitiven Lernziele beinhalten eine Veränderung von Wissen und geistigen Fähigkeiten.
  • Bei den motorischen Lernzielen wird eine Veränderung der motorischen Fertigkeiten angestrebt.
  • Affektive Lernziele zielen auf die Veränderung von Wertungen, Einstellungen und Überzeugungen.

Auch hinsichtlich der Formulierung können Lehr-Lern-Ziele unterschieden werden.

  • Richtziele verweisen nur auf Bereich der angestrebten Veränderungen.
  • Grobziele sind handlungsnah formuliert, ohne eine genauere Beschreibung nachprüfbarer Kriterien.
  • Feinziele hingegen sind genaue Beschreibung der erwünschten Veränderung (operationalisierte Lernziele).

Lernzielangaben sind für Materialentwickler obligatorisch und werden vor dem Abfassen des Textes formuliert.
Sie könnten den Adressaten vor dem Basistext angegeben werden. Dadurch richtet sich der Adressat nach den Lernzielen auf bestimmte Inhalte aus und andere Inhalte werden vernachlässigt. Dies widerspricht allerdings dem selbstbestimmten Lernen. Lernzielangaben sind sinnvoll bei großen Stoffmengen - als Orientierung für eine Erfolgskontrolle bzw. Prüfung, bei knapper Zeit - um das selektive Lesen zu fördern, bei einer ungewohnten Perspektive - z.B. das Lesen eines Textes unter dem Aspekt der Rolle der Frau und bei langen, schwierigen und schlecht organisierten Texten - als "Leitplanke".

Generell gilt für das Formulieren von Zielen in Texten, dass diese für den Adressaten verständlich abgefasst sein sollten. Triviale Richt- oder Grobziele sind zu vermeiden. Feinziele sollten mit Verben ausgedrückt werden, die eine konkrete Tätigkeit angeben.

(vgl. Ballstaedt. 1997. S. 42 ff.; Strittmatter/Niegemann. 2000. S. 117)

 
 
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